Auftakt mit verbalem Störfeuer Wahlauftakt der FDP Landshut-Stadt: Radler fetzt vorbei, ruft Beschimpfungen ins Lokal

Eine „großartige Gelegenheit, Ziele und Visionen für Bayern und Landshut“ vorzustellen, so hat die FDP Landshut-Stadt ihren Wahlauftakt angekündigt. Zum offiziellen Start für den Bezirks- und Landtagswahlkampf der Freien Demokraten traf man sich am Donnerstagabend im „Il Padrino“. Zur Landtags- und Bezirkstagswahl von der FDP im Stimmkreis Landshut aufgestellt sind als Direktkandidaten der amtierende Bezirksrat Michael Deller für den Landtag und die Landshuter Stadträtin Kirstin Sauter für den Bezirkstag, Beide sprachen am Donnerstag vor einem Publikum, in dem man verhältnismäßig viele jüngere Gesichter sah. Zu Beginn wurde die Veranstaltung wiederholt von außen gestört: „Kriegstreiber“, brüllte jemand von außen durch die offene Tür herein, verschwand jedoch schneller wieder, als man sich nach ihm umdrehen konnte — offenbar mit dem Fahrrad, mit dem er das Lokal umrundete, wie bei bald darauf deutlich wurde. Erneut schrie der Unbekannte ins Lokal — diesmal als Mann mittleren Alters erkennbar - und radelte schnell wieder davon. Abgesehen von der anfänglichen Störung verlief der Rest der Veranstaltung ruhig. Kirstin Sauter (44), beruflich Steuerreferentin, seit 2017 in der Partei und aktuell als Stadträtin im Landshuter Stadtrat, stellte sich als „Herzblut-Kommunalpolitikerin“ vor; „Weil man dabei so nah am Menschen ist, erleben kann, welche Auswirkungen Entscheidungen in der Praxis haben“, zum Beispiel beim Thema Klima: „Wir müssen schon auf Klimaschutz schauen, aber wir müssen auch schauen, dass das bezahlbar bleibt.“ Eines ihrer Lieblingsthemen sei Gesundheitspolitik, ihr Vortrag drehte sich in weiten Teilen um die Krankenhausreform. Sie setze sich für den Erhalt Demokraten Michael Deller und Kirstin Sauter von der FDP treten zur Landtags- und Bezirkstagswahl im Stimmkreis Landshut an — und geben sich (nicht nur was die Laho-tauglichen Waffen betrifft) kämpferisch. der hiesigen Krankenhäuser und den Ausbau in Mangelbereichen ein: „Mein zentraler Punkt für den Bezirkstag: Ich möchte, dass es mehr stationäre Psychotherapieplätze gibt, gerade für Kinder und Jugendliche.“ Andere Themen auf Sauters To-do-Liste: „Energieversorgung und Transparenz — dass auch die Bezirkstagssitzungen online gestellt werden.“ Michael Deller: „Investition in frühkindliche Bildung“ Michael Deller (31), beruflich Lehrkraft für besondere Aufgaben in der IT-Ausbildung an der Hochschule Landshut, ist tätig als Marktgemeinderat, Kreisrat und Bezirksrat für die Region, Von sich selbst sagt er, er sei eher „diplomatisch unterwegs“. Warum er sich engagiert? „Einerseits bin ich pur genervt von dem, was in unserer Politik vor sich geht, wie unser System mit Füßen getreten wird von manchen Probanden - andererseits glaube ich an die Zukunft. Unser Slogan ‚Servus Zukunft’ sagt genau das aus, was die Liberalen verkörpern, was wir wollen. Es ist ein bayerischer Wahlkampf, und ich vertrete niederbayerische Interessen.“ Eines der Themen auf seiner Agenda: die (frühkindliche) Bildung, Entlastung der Kosten für die Eltern, zum Beispiel bei den Kindergartenbeiträgen. Zukunft brauche Menschen, die bereit seien, heute für die Menschen von morgen uneigennützige Entscheidungen zu treffen: Von Defiziten zu reden, dabei an Bildungsinvestitionen zu Foto: Veronika Bayer sparen, das meine, „ein Zigfaches“ an Folgekosten in Kauf zu nehmen. Beim Thema Energiepolitik sprach sich Deller für die Nutzung kommunaler Flächen aus, zudem für die „Aufstellung von koordinierten Ausbauplänen für planbare Investitionsvorhaben“. Zum Thema Subventionen beziehungsweise Finanzierung im Staatssystem: „Wir sind mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo man sich fragen muss, wie sinnvoll diese Umverteilungen noch sind,“ Lange Wartezeiten oder absurde wirtschaftliche Entscheidungen - „einen Kredit nur deswegen aufzunehmen, weil es ohne keinen Förderantrag gibt oder Sachen nur deswegen zu bauen, weil sie für Anträge gebraucht werden“ — das halte er für „sehenden Auges ins Verderben laufen“.